Nach hellen Sommertagen markiert der Herbst einen Wendepunkt. Das Licht verblaßt sichtbar. Die Dunkelheit übernimmt. Der Mensch und die Natur durchlaufen einen Veränderungsprozess. Dies geschieht, ohne dass man es zuerst bemerkt. Sie müssen auf die Nuancen achten und genau hinschauen. Nicht alles ist immer so, wie es auf den ersten Blick scheint. Genau dies trifft auch auf die Musik von DéCEMBRE NOIR zu. Die Songs auf "Autumn Kings" sind alle melodisch, aber auch
melancholisch. Die acht Tracks des dritten Albums der Thüringer Band vermitteln tiefgehende Emotionalität und eine durchgängige Grundhärte. Was die Eindrücke anbelangt, sind die Songs viel
dunkler und deprimierender, als es am Anfang scheinen mag. Dennoch ist immer auch eine gute Portion Vertrautheit zu spüren.
DéCEMBRE NOIR haben ihren mix aus melancholsch-melodischen Death/ Doomm Metal auf zwei Alben für F.D.A. Rekotz, "A Discouraged Believer" und "Forsaken Earth", bereits mit der Welt geteilt und sich dabei eine treue Fanbase erarbeitet. Mit "Autumn Kings" entwickelt die Band ihren unver-wechselbaren Sound weiter. Das Quartett aus Erfurt kreiert dabei subtil anwachsende Spannungsbögen
und atmosphärische Verschiebungen. Gefühle von Ohnmacht oder plötzlichem Schrecken sind jeweils in einen angenehm klingenden Kontext integriert. Den Songs mangelt es dennoch nicht an Härte oder Komplexität. Das Spiel von DéCEMBRE NOIR sollte jedoch nicht zu sehr ergründet werden. Zuhörer sollten es einfach auf sich wirken lassen - ohne übertriebene Erwartungen. Wenn sie dies tun, ist die positive Überraschung umso größer.