2010, Die ersten CDs nach der Trennung ihres charismatischen Sängers Neal Morse boten gutklassige Neo Progrock-Kost, waren jedoch unüberhörbar geprägt vom Nachhall der kreativen Genialität des ehemaligen Bandleaders. Mit X gelingt es seinem Bruder Alan und dem Rest der Bärte erstmals, ein von der eigenen Vergangenheit abgegrenztes, hochwertiges Album abzuliefern. Die typischen Neal-Melodien findet man nur vereinzelt, stattdessen verknüpfen die Musiker technisch grandiosen Progrock mit smarten AOR-Melodien. Zum Siebziger-Jahre-Touch der Vergangenheit gesellen sich Achtziger-Einflüsse, ohne dass man dadurch alte Fans abschreckt. Der wichtigste Trumpf bleibt nämlich die heimelige Wärme des Gesamtsounds, und die ist auf X mindestens genauso präsent wie auf den letzten Scheiben.