2016, Long Distance Calling scherten sich nie darum, ob sie sich gerade zurück in die Zukunft oder vorwärts in die Vergangenheit bewegten, existierten von Tag eins in ihrer ureigenen Blase, während andere Bands verzweifelt versuchten, Möchtegernavantgardismus-Begriffen wie retrofuturistisch oder Post-irgendwas gerecht zu werden. TRIPS ist nicht nur ein neues Kapitel, sondern im Grunde ein komplett neues Buch. Das ist auch dem großen Talent des norwegischen Sängers Petter Carlsen zu verdanken, der den in Freundschaft geschiedenen Martin Fischer auf diesem Album ersetzt. Seine unglaubliche Stimme erklingt in der Hälfte der Songs, schwebt durch sie hindurch, als wäre sie für ebendiese Stücke erschaffen worden. All das macht TRIPS zu einem mutigen Album, das seinem Titel vollauf gerecht wird. Das hier ist alles andere als herkömmlicher Post Rock. Das hier ist ein Neubeginn, eine Odyssee epischer und vielschichtiger Ausmaße, die Prog-Liebhaber mit Metalheads, Rockern und Alternative-Dudes vereinen wird.