2016, Haken waren schon toll, als sie zu Beginn ihrer Karriere den üblichen Prog-Metal-Verdächtigen (Dream Theater, Symphony X) nacheiferten. Auf Album Nummer vier brillieren sie noch nachhaltiger, weil sie endlich ihren ganz eigenen, wunderbar grenzenlosen Stil gefunden haben, der nur punktuell fremde Territorien streift. Ab und an klingt man nach Gentle Giant (Experimentierfreude!, Satzgesänge!!), dazu kommen dezente Anleihen beim Jazz-Rock der frühen und Proto-Math-Metal der späten King Crimson, der Verschrobenheit von Bigelf, der Riff-Gewalt Thresholds und den Hyperbombast-Refrains der Von Hertzen Brothers - über weite Strecken sind Haken auf AFFINITY jedoch einfach nur sie selbst. Das Londoner Sextett sprüht förmlich vor Ideen, beherrscht symphonischen Progrock genauso wie Fusion-Fingerhakeln und harten, modernen Metal und zaubert - das Allerwichtigste - einen superben Kopfkino-Blockbuster nach dem anderen auf unsere inneren Leinwände. Ein Pflichtkauf für jeden Prog-Fan!