2013, Mit ihrem neunten Album MESSE I.X-VI.X setzen sich Ulver selbst ein Denkmal. In den sechs Stücken, die allesamt in Kooperation mit dem Kammerorchester Tromsø entstanden sind, begeben sich Ulver - wieder einmal - in neue klangliche Sphären. Nach wie vor gibt es nur wenige Konstanten in der Musik der Norweger: Veränderung, Vergänglichkeit, tiefste Verlorenheit. Die formale Entsprechung dieser Inhalte, die sich durch das gesamte Schaffen der Formation ziehen - Ulver perfektionieren sie für den Moment: Der deutschen Literatur des frühen zwanzigsten Jahrhunderts gleich wäre es vergebens, eine Botschaft an oberflächlich greifbaren Aspekten dieser Klänge abzuleiten - vielmehr offenbart sich die Botschaft zwischen den sprichwörtlichen Zeilen; MESSE I.X-VI.X berührt seine Hörer auf ähnlichen Ebenen wie es die Werke Georg Trakls, Franz Kafkas oder Else Lasker-Schülers tun. Man spürt, was Ulver zu sagen haben - ohne dass sie es ausdrücklich sagen müssten.