Heavy Metal made in Belgien - da denken die meisten Echtmetaller an Acid, Ostrogoth, Killer und natürlich an die technischste Band von allen: Target. Das Debüt ,,Mission Executed" war bereits auf einem hohen Level, verglichen mit den meisten anderen europäischen Metalacts um 1987, doch mit dem zweiten Werk ,,Master Project Genesis" (1988) ging man einen Schritt weiter und fügte noch mehr progressive Elemente hinzu. Es ist offensichtlich, dass die Belgier von der Band ihres
Produzenten und Labelinhabers Ralf Hubert, Mekong Delta, beeinflusst waren. Trotzdem ist dieses Album für den ,,normalen Metalfan" leichter zu konsumieren als beispielsweise frühe Sieges Even
oder Watchtower. Heavy Metal spielt hier nach wievor die erste Geige, aber eben verfeinert mit ver-
trackten Rhythmen und progressiven Riffs. Eine der Hauptattraktionen auf ,,Master Project Genesis" ist Johan Susant (später bei Holy Moses und zu sehen in deren Videoclip zu ,,Life ?s Destroyer"),
dessen kreatives und druckvolles Bassspiel den Gesamtsound prägt. Außergewöhnlich ist auch der eigenwillige, klare Gesang des damals neuen Sängers Yves Lattanie. Egal welchen Song man auflegt, jeder ist ein Schuß ins Schwarze und es ist kein Wunder, dass das Album eine Durchschnitts-
wertung von 93% auf Encylopedia Metallum aufweist. Trotzdem gilt ,,Master Project Genesis" als häufig übersehenes Meisterwerk des europäischen Heavy Metal, was sich nun mit der von Patrick Engel grandios aufgearbeiteten High Roller-Version ändern wird. Wer auf Holy Moses in ihrer ,,New Machine Of Liechtenstein"- Phase, frühe Sieges Even, Watchtower, Realm oder natürlich Mekong Delta steht, wird diese CD lieben!