2016, Der Sound der Briten hebt sich wohltuend vom Bombast vieler anderer Prog-Bands ab, verknüpft modernen, melancholischen Feeling-Rock à la Manic Street Preachers und Radiohead mit federleichten Traumreisen, dezenten Heavy-Riffs und Pink Floyd-Querverweisen. Auf LIGHTBULB SUN schrauben die Jungs um Sänger/Gitarrist Steven Wilson die moderneren und härteren Elemente allerdings wieder ein kleines bisschen zurück, leihen sich zwei, drei alte Genesis-Zitate und toben sich bei den überlangen Epen ,,Hatesong" und ,,Russia On Ice" auf psychedelischen Endsechziger/Frühsiebziger-Spielwiesen aus. Manchmal fühlt man sich an ältere Porcupine Tree-Longplayer wie THE SKY MOVES SIDEWAYS erinnert, allerdings schaffen es die Herrschaften bei aller Rückbesinnung wundersamerweise, zu jeder Sekunde absolut zeitgemäß zu klingen. Hauptverantwortlich dafür sind die sehr luftig gestrickten, atmungsaktiven Arrangements und Wilsons einzigartige Gesangsmelodien, die sehr imposant über straffen Rockern thronen.