2017, New Orleans ist an sich die Stadt des Jazz und Blues und bei weitem nicht der Ort, an dem man talentierten Heavy Metal-Nachwuchs erwartet. Wie oft aber hat uns schon der Schein getrogen? Lillian Axe stehen sicherlich nicht stellvertretend für die Südstaatenmetropole, sind aber dort sesshaft. Und spielen weder Blues noch Southern Rock à la Lynyrd Skynyrd, sondern deftigen Heavy Metal mit Party-Feeling, wie er zuhauf an der Westküste der USA gedeiht. Parallelen zum L.A.- Sound scheinen auf den ersten Blick zufällig, sind es aber nicht. Hinter Lillian Axe steckt das Ratt-Management, Ratt-Gitarrist Robin Crosby hat die selbstbetitelte Erstlingsrille produziert und demzufolge klingt nicht nur das exzellente ,,Misery Loves Company" nach Ratt mit besseren Vocals, die einem Texaner namens Ron Taylor gutgeschrieben werden mus. Der Sound von Ratt ist allgegenwärtig, obwohl sich hier und da auch Dokken- (,,Picture Perfect") und Def Leppard-Einflüsse (,,More Than You Get") eingeschlichen haben.