2012, Da sind sie gleich wieder, die ureigenen Gesangslinien von St-Jean: Mit dem eröffnenden ,,Empire's Doll" beweist die Band aus Montréal, dass sie nichts verlernt hat, und greift im weiteren Verlauf angenehmerweise auf den härteren Duktus ihres Einstands zurück. Markante Riffs stehen wieder häufiger an der Tagesordnung als auf dem ätherischen Zweitwerk, dazu nur dezenter Keyboard-Bombast und umso mehr Melodien von Seiten des Gitarrendoppels. Einmal mehr wird deutlich, dass sich Heaven's Cry nicht als Vermittler von Setzkasten-Gefühlen verstehen, sondern hinsichtlich ihrer Stimmung fließende Songs schreiben, die einem emotionalen Wechselbad gleichkommen, wiewohl dies nicht bedeutet, dass sie zerfahren oder anstrengend klängen. Heaven's Cry suchen als völlig vom Rest irgendwelcher Szenen losgelöste Vertreter progressiver Rockmusik weiterhin Ihresgleichen - eine stille Band, deren Taten umso lauter sprechen, wenn man sich Zeit zum Zuhören nimmt.