Hanging Garden Skeleton Lake

Wenn es um die Musikalität von HANGING GARDEN geht, sind Worte nur zweite Wahl. Zumindest die Worte, die versuchen, die Songs dieser finnischen Band und ihre gesamte künstlerische Ästhetik zu beschreiben. Die Herangehensweise der Gruppe an ihre Kunst basiert auf Emotionen. Alles dreht sich um Authentizität, Ehrlichkeit und rückhaltlose Offenheit. All das charakterisiert Skeleton Lake", dessen Verlauf oft implizit ist und dessen Wirkungsrichtung manchmal angedeutet wird. Ein Richtig oder Falsch gibt es hier nicht.

Die Verbindung zum siebten Album der Finnen drängt sich unweigerlich auf. Obwohl das Spiel von HANGING GARDEN tendenziell düster und melancholisch ist, wirken die Songs hin und wieder auch optimistisch oder gar euphorisch. Seit Riikka Hatakka auf "Into That Good Night" (2019) als feste Sängerin zur Band gestoßen ist, hat sich das musikalische Bild teilweise aufgehellt und zudem hat sich der Klangkosmos der Finnen merklich erweitert. Die daraus resultierenden Eindrücke wirken vielfältiger und noch emotionaler.

Aber "Skeleton Lake" ist natürlich auch ein Spiegel der Umstände seiner Entstehung, wie HANGING GARDEN verraten: "Dieses anstrengende Jahr schien wie ein endloser Winter, Freunde und Fremde kauerten in ihren Häusern, an ihren Feuerstellen und warteten auf den Frühling. Gleichzeitig war der kalte Norden so kalt wie seit vielen Jahren nicht mehr, die lichtlose Zeit von Kaamos nagt unerbittlich an unseren Geistern. Während sich der Frühling nach und nach zu zeigen beginnt, die Wintersonne ihre blasse Intensität durch die weiten Schneefelder reflektiert, beginnt das siebte Album von HANGING GARDEN zu entstehen. Geschmiedet in sengender Kälte und trostloser Einsamkeit ist "Skeleton Lake" mal düster und hoffnungslos, ein erdrückender Druck in der eisigen Tiefe, und mal glühend, sich im Glanz einer späten Wintersonne sonnend. In der Dunkelheit sind wir kalt und ängstlich. Dennoch ist nicht alles verloren."