Wenn es jemals einen Moment in der Geschichte gab, der nach den ätzenden, ätzenden Tiraden des Gitarristen, Komponisten und Poeten Todd Clouser und den abstrakten Grooves seiner brennbaren Beat-Skronk-Band Magnet Animals verlangt hat, dann ist es dieser. In einer Zeit, in der unser kollektiver Kopf durch eine fast einjährige pandemiebedingte Isolation benebelt und durch ein unaufhörliches Sperrfeuer politischer Irrsinnigkeiten ramponiert ist, kommen der gezackte Witz und die surrealistischen Einsichten von Fake Dudes mit der kinetischen Kraft einer wahnwitzigen Predigt an. Fake Dudes bringt die geografisch verstreuten Mitglieder von Magnet Animals - den in Minneapolis geborenen und in Mexiko-Stadt lebenden Clouser, den mexikanischen Schlagzeuger Jorge Servin sowie die Abraxas-Bandkollegen Eyal Maoz (Gitarre) und Shanir Ezra Blumenkranz (Bass) - vier Jahre nach ihrem erfrischenden Debüt Butterfly Killer von 2016 wieder zusammen. Die verblüffenden Traumlandschaften und erdrosselnden Grooves werden den Fans des Erstlings bekannt vorkommen, doch Fake Dudes tauscht die gelegentliche Leichtigkeit des Vorgängers gegen ein weitaus grimmigeres und klaustrophobisches Gebräu ein.