Ward Jim Daggers

"Ich neige dazu, in den dunkleren Teilen der Psyche zu existieren", gibt Jim Ward zu. "Dort habe ich mich schon immer aufgehalten." Und doch ist es das, was den Musiker so einzigartig und geradezu fesselnd macht, dass genau in dem Moment, in dem sich die Welt zu ihm in die Dunkelheit gesellt - nehmen wir zum Beispiel das ultraschwierige Jahr 2020 -, es Ward gelingt, sich zurück ins Licht zu krallen.

"Alles, was ich tat, war im Grunde genommen Meditation mit einer Gitarre", sagt Ward darüber, wie der produktive Musiker während der Pandemie jede Nacht mit einer Gitarre sowie ein wenig Zeit und Absicht bewaffnet einige krawallige Riffs herausschüttete, die sich schließlich in eines seiner bisher persönlichsten und tiefgründigsten Alben verwandelten. "Ich habe die Musik schon immer als Ventil für Ängste und Frustrationen genutzt", sagt Ward, der in einer ganzen Reihe monumentaler Bands gespielt hat, von der kultigen Post-Hardcore-Band At The Drive-In über Sparta bis hin zu seinem Alt-Country-Projekt Sleepercar. Tatsächlich ist es diese heilende Kraft der Musik, so Ward, die ihn zu Daggers geführt hat, dem neuen Soloalbum des gefeierten Musikers, das über Dine Alone veröffentlicht wurde.

"Wenn meine Welt im Umbruch ist, geht es darum, die Arbeit zu tun, die vor mir liegt", fügt er hinzu. "Und diese Platte war pure Freude: mit meinen Freunden am Telefon zu sprechen, Ideen mit ihnen auszutauschen, eine Weile in meinen Kopf zu gehen und mit etwas herauszukommen."

Obwohl "Daggers" offiziell als Solowerk ausgewiesen ist und Ward wegen der COVID-19-Pandemie nie mit einem seiner Mitstreiter den Raum betrat, lobt er sie überschwänglich: vor allem das Zwillingsgespann aus Incubus-Bassist Ben Kenney und Thursday-Schlagzeuger Tucker Rule, die beide Wards Gitarrenriffs aufnahmen und sie zu vollwertigen Songs weiterentwickelten.